Nachruf zum Tod von Prof. Dr. Egmar Rödel
Unser ehemaliger Kollege, Prof. Dr. rer. nat. habil. Egmar Rödel ist im März 2024 im Alter von 83 Jahren verstorben.
Egmar Rödel hat 1960-1965 an der Humboldt-Universität zu Berlin Mathematik studiert. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent und promovierte 1969 über Abhängigkeitsmaße für Zufallsvariablen. Von 1971-1974 übte er verschiedene Tätigkeiten in der Wirtschaft aus, bevor er 1974 an die Humboldt-Universität zurückkehrte und seine Lehrtätigkeit am Institut für Mathematik wieder aufnahm.
1974-1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Organisations- und Rechenzentrum der Humboldt-Universität, und leitete ab 1981 die Abteilung Angewandte Statistik, Numerik und Optimierung. Von 1981 bis 1990 leitete er auch die Abteilung Statistische Informationsverarbeitung (heute würde man sagen Computational Statistics) der Hoch- und Fachschulen der DDR. 1985 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Unabhängigkeitstests.
Von 1992 bis zu seinem Ruhestand 2005 war er Professor für Datenanalyse am Institut für Informatik. Außer den Vorlesungen in Computational Statistics und Stochastik für Informatiker hat er auch Informations- und Kodierungstheorie sowie Praktische Informatik gelesen. Viele Jahre war er Direktor für Lehre und Studium und war maßgeblich an der Konzeption des Diplom-Studiengangs Informatik beteiligt Er verfasste zahlreiche Publikationen, u.a. die Monographie Statistik und Ökonometrie (mit Helge Toutenburg) und Einführung in die Informations- und Kodierungstheorie: Theoretische Grundlagen der Telekommunikation.
Egmar Rödel war auch ein sehr guter Fußballer und ein ausgezeichneter Schachspieler. In Simultanpartien besiegte er die Weltmeister Garry Kasparov und schaffte gegen Boris Spassky ein remis. Er war u.a. Mitglied der Brandenburger Seniorenauswahlmannschaft.