Humboldt-Universität zu Berlin - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Institut für Informatik

Peters und Nannettes Selbstportrait

Peter (Diplominformatik) Nannette (Diplominformatik)
Peter

Ich wurde am 30. April 1981 in Berlin-Pankow geboren.
Meine Eltern waren beide Diplom-Mathematiker und arbeiteten an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Was meine Mutter damals tat, war eine Mischung aus Theoretischer und Technischer Informatik. Mein Vater programmierte Datenbankensysteme. Damit war für mich eigentlich schon immer klar, dass ich nach der Schule Diplom-Mathematik studieren würde. Eingeschult wurde ich 1987, das Gymnasium besuchte ich seit 1993. Während der Abiturphase änderte ich dann meine Meinung über mein späteres Studienziel, da in meiner Schule einige Studien-Ratgeber die Informatik als eigene Fachrichtung aufführten. Ich arbeitete auch bei meinem Vater mit, der sich nach der Wende als EDV-Berater selbständig gemacht hatte. Mein Bruder studiert seit 1999 auch Informatik an der Uni Potsdam. Die Wahl der Hochschule fiel für mich auf die Humboldt-Universität zu Berlin, weil ich in der 12. Klasse die Mathematische Schülergesellschaft der HU besuchte, und mir daher die Einrichtung schon ein wenig vertraut war. Ich studiere jetzt seit dem Wintersemester 2000/01 Diplom-Informatik an der HU.


Nannette

Ich wurde am 10. November 1980 in Berlin-Pankow geboren.
Meine Mutter arbeitete früher in der Biophysik der HU. So wie die meisten ihrer Kollegen, programmierte sie. Ich war in den Ferien oft bei ihrer Arbeit und ganz begeistert von den Räumen voller Technik (und vor allem von den Lochstreifen).

Eingeschult wurde ich 1987, seitdem war mein Lieblingsfach die Mathematik. Daher war für mich klar, dass ich Mathematik studieren wollte. 1993 kam ich auf das Rosa-Luxemburg-Gymnasium. In der Oberstufe belegte ich dann einen Informatik-Kurs. Das Programmieren machte mir so viel Spaß, dass ich mir vornahm, Informatik als Nebenfach zu studieren.

Bei den Schüler-Infotagen freute ich mich zu hören, dass Informatik auch viel Mathematik beinhaltet. Nun studiere ich Diplom-Informatik. Die Humboldt-Universität zu Berlin kam für mich am ehesten in Frage, da sie einen sehr guten Ruf bezüglich Geistes- und Naturwissenschaften hat.



Das Problem

Wir beide haben uns auf unserem Gymnasium kennengelernt. In der Oberstufe hatten wir den gleichen Physik-Leistungskurs und kamen uns auf der Kurs-Fahrt näher. Das Programmieren wurde ein gemeinsames Hobby. Beide wollten wir Informatik studieren und eine Familie. Doch wie sollen wir beides unter einen Hut bekommen?

Die Lösung

Ganz simpel war unsere Idee:
Nannette fängt im Wintersemester 2000/2001 mit dem Diplom-Studium an. Peter macht ein Jahr Zivildienst. Im Jahr darauf macht Nannette Baby-Pause und Peter studiert. Wieder ein Jahr später kann das Kleine in einen Kindergarten und wir studieren gemeinsam weiter.

So weit so gut, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Durch ein veraltetes Führungszeugnis verzögerte sich die Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer so lange, dass Peter gemeinsam mit Nannette zu studieren begann. Nach wenigen Wochen kam dann ein Schreiben, dass Peter im Februar eine Zivildienststelle haben muss. Zu dem Zeitpunkt war Nannette schon schwanger. Was nun?

Peter wollte jetzt nicht das Studium unterbrechen. Er schrieb also einen Antrag wegen persönlicher Härte. Dem Antrag wurde entsprochen, so dass wir beide gleichzeitig studieren konnten.

Melissa

Anfang Sommersemester 2001 erblickte unsere Tochter Melissa das Licht der Welt. Aber keiner von uns hat sein Studium zurückgestellt. Peter ging in den ersten Wochen zur Uni und erzählte alles zu Hause. Dann gingen wir abwechselnd zur Uni. Das klappte sehr gut: Wir haben beide alle Prüfungen bestanden und gar nicht mal so schlecht.

Im Hauptstudium werden wir nicht mehr alle Kurse, und zwar die Seminare, gemeinsam haben. Die werden dann so geplant, dass immer einer von uns Zeit für Melissa hat.

Zur Zeit liegt unser Hauptinteresse in der Theoretischen Informatik. Wir werden also alle Vorlseungen weiterhin gemeinsam besuchen. Nebenbei wird Peter einen Job als studentische Hilfskraft annehmen. Nannette leitet eine Arbeitsgemeinschaft für Schülerinnen.

Oktober 2002