Humboldt-Universität zu Berlin - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Rechnerorganisation und Kommunikation

SmartKanban-Projekt

Selbst-organisierendes autarkes Kanban-System auf Basis eigenintelligenter, vernetzter und ultrakostengünstiger Sensorknoten

 

Grundlagen zur signalstärke-basierten Ortung in ZigBee-Netzwerken

 

Einführung


Die moderne Produktionstechnik ist zunehmend geprägt von flexiblen, dynamischen Abläufen und Methoden. Die strikte und komplizierte Vorausplanung einer zentralen Produktionssteuerung macht diese unflexibel, wenn es um kurzfristige Änderungen geht, smartkanban-boxes.pngum z. B. auf veränderte Marktsituationen oder steigende Variantenvielfalt zu reagieren. Hier setzen aktuelle Entnahmekonzeptionen für Verbrauchsmaterialien wie das Kanban-Prinzip an. Kanban ist ein Pull-System und sorgt dafür, dass Lieferanten zeitnah Aufträge zur Nachlieferung erhalten, womit ungenutzte Bestände von Produktionskomponenten vermieden werden. Das aus Japan stammende Konzept setzt sich auch zunehmend im deutschen Mittelstand durch.


Kanban-Regelkreise lassen sich durch spezielle Behälter realisieren, welche alle benötigten Informationen für die etwaige Nachbestellung (z.B. aktuelle Anzahl enthaltender Schrauben) anbieten. Stand der Technik ist die Ausstattung einzelnen Plätze eines Lagerregals mit Wiegeplattformen, um die verbliebenen Stückzahlen pro Behälter zu ermitteln.

 

Forschungsziel

 
Im Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Mittelstand soll eine neue mikrotechnische Plattformtechnologie geschaffen werden. Diese soll  die relevante Messtechnik zur Kontrolle (Wiegesensoren, aber auch Temperatursensoren und Standortsensoren) direkt in die Lagerbox integrieren. Die Forschungsgruppe "Rechnerorganisation und Kommunikation" beschäftigt sich dabei mit der Ortung von Lagerboxen im Industrieumfeld auf Grundlage der ZigBee-Technologie. Grundlage bilden die vorhandenen Arbeit rund um das MagicMap-Projekt, welches im Rahmen dieses Projekt auf Industrieumgebungen als Anwendungsgebiet erweitert wird. Relevante Forschungsfragen sind dabei:

  • Ortung auf Basis von Signalstärkemessungen im ZigBee-Netzwerk
  • Untersuchung effizienter Algorithmen, geeigneter Signal-Ausbreitungs- und Umgebungsmodelle sowie Konzepte zu Peer-to Peer-Kommunikation, Monitoring und Netzwerkanalyse
  • Robustheit der Ortung unter Industriebedingungen (metallische Umgebung)
  • Integration zusätzlicher Informationsquellen
    • Kombination mit elektronischen Hallenkarten
    • Verwendung von Wegenetzgraphen zur Positionsaktualisierung
    • Einsatz von Trigger-Punkten
    • Einsatz zusätzlicher Sensorinformationen neben ZigBee (z.B. Beschleunigungssensor)
  • 3D - Ortung


Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Themenschwerpunkt Autonome vernetzte Sensorsysteme (AVS)


Weitere Infos auf der Wiki-Seite zum Projekt.

 

Kontakt am Lehrstuhl ROK


Peter Ibach, Peter Tröger und Bratislav Milic