Humboldt-Universität zu Berlin - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Künstliche Intelligenz - 2009

Forschung

 

Forschungsgebiete


 

Verständnis wächst mit aktiver Auseinandersetzung: Etwas zu "machen", zu beherrschen, bedeutet zugleich besseres Verstehen. Angewandt auf die Erforschung geistiger Prozesse führt das auf die Nachbildung intelligenten Verhaltens mit Maschinen. So ist "Künstliche Intelligenz" unter drei Aspekten zu sehen: Modellierung von Intelligenz mit dem Ziel, sie besser zu verstehen und Ausnutzung maschineller Leistungsfähigkeit zur Erledigung intelligenter Aufgaben, sowie Kooperation von Mensch und Maschine.

 


 

Projekte


Wir koordinieren das EU-Projekt (7. Rahmenprogramm)


Wir sind beteiligt am DFG-Projekt


Wir sind Mitglied im


Wir waren u.a. beteiligt an den DFG-Schwerpunktprogrammen

 


 

Übersicht

  1. Fallbasiertes Schließen, Informationssysteme und Wissensmanagement
  2. Agenten-Orientierte Techniken und Verteilte KI
  3. Sozionik
  4. KI-Anwendungen in der Medizin
  5. Kognitive Robotik

1. Fallbasiertes Schließen, Informationssysteme und Wissensmanagement

Fallbasiertes Schließen modelliert und implementiert das Handeln aus Erfahrung. Bekannte Lösungen vergangener Probleme werden genutzt für die Bewältigung aktueller Aufgaben. Ein zentrales Problem ist dabei das Erinnern an relevante Sachverhalte. Die dafür am Lehrstuhl entwickelte Technik der Case Retrieval Netze erlaubt vielfältige Anwendungen für Suchmaschinen im Wissensmanagement und im eCommerce. Neben entscheidungsunterstützenden Systemen haben sich in jüngster Zeit auch Knowledge-Management-Systeme etabliert. In jedem Einzelfall muß geklärt werden, wie Erfahrungswissen in Form von Fällen repräsentiert wird. In verschiedenen Projekten werden hierzu am Lehrstuhl sowohl theoretische Arbeiten geleistet als auch reale Anwendungen erstellt. Dabei arbeitet der Lehrstuhl seit Jahren erfolgreich mit der Firma empolis (ehemals tec:inno) zusammen.

Mitarbeiter, Tutoren, Studentinnen und Studenten

Projekte


 

2. Agenten-Orientierte Techniken und Verteilte KI

Die Zusammenarbeit intelligenter Systeme erfordert kooperatives und autonomes Verhalten, wobei der Begriff des "intelligenten Agenten" eine zentrale Rolle spielt. Wesentliche Merkmale von Agenten sind aus unserer Sicht die dauerhafte autonome Arbeit in Wechselwirkung mit der Umgebung, wobei rationales Handeln durch Techniken der KI für Architektur, Programmierung und Interface erreicht werden soll. Die autonome Arbeit erfordert "Wissen" über die Situation, "Fähigkeiten" zur Lösung von Aufgaben und "Entscheidungen" über beabsichtigte Handlungen. Agenten-Architekturen modellieren die dafür erforderlichen Strukturen, "Multi-Agenten-Systeme" die Mechanismen der Koordination. Agenten-Orientierte Techniken sind Bestandteil in zahlreichen weiteren Projekten des Lehrstuhls.

Mitarbeiter und Studenten

Projekte


 

3. Sozionik

Sozionik ist eine interdisziplinäre Forschungsrichtung von Soziologie und Informatik, insbesondere Verteilter KI. Ziel ist die Erforschung und Modellierung künstlicher Sozialität. Soziale Konzepte sollen für Multi-Agenten-Systeme im Hinblick auf Robustheit, Skalierbarkeit und Adaptivität nutzbar gemacht werden. Umgekehrt ermöglichen informatische Plattformen das experimentelle Studium des dynamischen Wechselspiels zwischen Individuum und Gesellschaft und der Emergenz sozialen Verhaltens in verschiedenen Kontexten. In zukünftigen Anwendungsszenarien werden sich "hybride" Gemeinschaften aus künstlichen Agenten und menschlichen Nutzern mit verteilter Handlungsträgerschaft herausbilden. Der Lehrstuhl kooperiert mit der TU Berlin und der Siemens-Forschung in München.

Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studenten

Projekte


 

4. KI-Anwendungen in der Medizin

Seit mehreren Jahren arbeiten wir an Projekten, die sich mit dem Einsatz intelligenter Systeme in der Medizin befassen. Krankenhäuser bieten mit umfangreichen Datenbeständen, heterogener Technik und komplexen organisatorischen Abläufen ein äußerst anspruchsvolles Einsatzgebiet. Umfangreiche offene Systeme wie Klinikinformationssysteme sind aus unserer Sicht nur inkrementell auf der Basis kooperierender Agenten zu entwickeln. Wenn solche Systeme Organisations- und Planungsaufgaben übernehmen, ist es wichtig für die Akzeptanz und Funktion, dass die vorhandenen Entscheidungsstrukturen und Kompetenzen auf adäquate Weise abgebildet werden (sozionische Problematik hybrider Systeme). Der Lehrstuhl kooperiert mit der Charité und mit Siemens Medical Solutions in Erlangen.

Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studenten

Projekte


 

5. Kognitive Robotik

Die Kognitionswissenschaft untersucht Grundlagen und Funktionsweisen menschlicher Geistestätigkeiten wie z.B. Wahrnehmung, Handeln, Denken, Lernen. Sie ist ein interdisziplinäres Projekt insbesondere unter Beteiligung von Anthropologie, Informatik, Psychologie, Philosophie, Linguistik und Neurobiologie. Die Ergebnisse der Kognitionswissenschaft sollen für die Gestaltung künstlicher intelligenter Systeme (Roboter, Computer) genutzt werden. Gegenwärtiger Schwerpunkt der Untersuchungen sind kognitive Architekturen (Wahrnehmung, rationales Handeln, Emotionsmodelle) und ihre Anwendungen.
Mehr dazu finden Sie auf den Webseiten des Aibo Team Humboldt.

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